Die DialogHaus-Idee

Die DialogHaus-Idee

In der täglichen Arbeit mit Opfern von Straftaten zeigt sich, dass Sie als Geschädigte individuelle Bedürfnisse und Hilfebedarf haben. Grundlegend und zentral ist zunächst das Bedürfnis nach Information über bestehende Schutz-, Hilfe-, Unterstützungs-, Beratungs- und Dialogangebote. Denn nur wer Angebote kennt, kann diese auch nutzen.

Eine generelle Herausforderung besteht darin, die Vielzahl an bestehenden Angeboten für Sie als Geschädigte sichtbar, schnell auffindbar und leicht zugänglich zu machen. Information in Form von Merkblättern, Broschüren und Flyern ist selbst für Experten in Opferhilfefragen nicht immer leicht zugänglich und verständlich. In der Etablierung des Netzwerks hat sich gezeigt, dass viele Einrichtungen und Organisationen der Opferhilfe untereinander nicht von der Existenz des jeweils anderen wussten.

Wie muss sich dann erst die Situation für Sie als Geschädigte darstellen, in der Regel unerfahren in Opferbelangen und womöglich traumatisiert durch das Erlebte?

Diese Frage haben wir uns im Jahr 2017 gestellt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es sinnvoll wäre, eine zentrale, lokale Anlaufstelle für alle Schutz- und Hilfsangebote für Opfer von Straftaten zu schaffen. Eine Anlaufstelle, die mit Menschen (Lotsen) besetzt ist, die in Opferfragen und in der lokalen Opferhilfelandschaft geschult sind und die im persönlichen Gespräch Antworten und Informationen geben können, die Sie als Geschädigte benötigen. So wurde die Idee eines realen „DialogHauses“ geboren, das – im wahrsten Sinne des Wortes – Raum schafft, 

  • für Dialog mit den Geschädigten über das individuelle Hilfe- oder Schutzbedürfnis und Weitervermittlung an das entsprechende Angebot,
  • für Angebote verschiedener Dialogformate, z.B. für Opfer mit Opfern, aber auch für Opfer (auch mittelbar Betroffene) mit Tätern, mit dem Ziel einer außergerichtlichen Konfliktaufarbeitung und –beilegung, sowie der Wiedergutmachung und Wiederherstellung des sozialen und/oder individuellen Friedens, 
  • für Dialog- und Austausch aller Akteure des Opferschutzes, der Opferhilfe und des Strafverfahrens,
  • für informellen Dialog, Information und Engagement für die Bürger der Stadt Duisburg zu den Themen Opferhilfe, Opferschutz und insbesondere zu Prävention.

Denn guter Dialog, im Sinne wertschätzender, respektvoller Kommunikation, die das Gegenüber hört und seine/ihre Bedürfnisse wahr- und ernstnimmt, ist die Basis für gelingende Beziehungen, für gute Zusammenarbeit, für die Entwicklung zukunftsweisender Ideen und schlussendlich für eine gut funktionierende Gesellschaft.

In diesem Sinne verfolgt die AG Opferhilfe Duisburg in einem nächsten Schritt das Ziel, diesen Dialog-Raum in einem »DialogHaus Duisburg« zu realisieren. Ihre Unterstützung ist willkommen!